Buchsbaumzünsler: Buchsbäume kontrollieren und Raupen ablesen

Bild vergrössern Der Buchsbaumzünsler - eine neue Herausforderung!
Der Buchsbaumzünsler (Diaphania perspectalis) ist ein neuer gefrässiger Schädling aus dem asiatischen Raum (China, Japan, Korea). Kurz nach den ersten Meldungen aus Weil am Rhein (D) wurde der Schädling auch in Basel festgestellt und hat sich seit 2007 weiter stark verbreitet. Die Frassschäden der Raupen können Buchsbäume zum Absterben bringen. Auffallend bei der Ausbreitung des Buchsbaumzünslers ist, dass anscheinend keine natürlichen Feinde die Population des Schädlings dezimieren – bei neu eingeschleppten Organismen ein bekanntes Problem.
Im Gegensatz zu Feuerbrand, Ambrosia oder asiatischem Laubholzbockkäfer ist der Buchsbaumzünsler nicht melde- und bekämpfungspflichtig. Durch seine enorme Frassaktivität bringt er vor allem in Privatgärten, Park- und Friedhofanlagen eine neue Herausforderung mit sich.
Lebensweise und Erkennungsmerkmale
Der Buchsbaumzünsler überwintert als Raupe gut geschützt in einem Gespinst an den Buchsbaumpflanzen oder auf andern Pflanzen in unmittelbarer Nähe. Im zeitigen Frühjahr (witterungsabhängig) beginnen die Raupen zu fressen und werden bis 5 cm lang. Die Raupen sind gelb bis dunkelgrün und haben eine dunkle bis schwarze Kopfkapsel. In Längsrichtung weisen sie zwei schwarze, weiss eingerahmte Streifen auf und haben in diesem Bereich schwarze Punkte, aus denen feine, weisse Haare wachsen.
Nach dem 4-wöchigen Raupenstadium verpuppen sich die Raupen geschützt in Gespinsten während etwa einer Woche. Nachdem die Falter geschlüpft sind, suchen sie sich neue Buchsbäume in der Umgebung und legen dort ihre Eier auf die Blattunterseite ab. Die Falter leben ungefähr 8 Tage. Je nach Witterung werden jährlich 2-3 (evtl. sogar 4) Generationen Buchsbaumzünsler ausgebildet.
Bekämpfungsmöglichkeiten
Wichtig ist eine regelmässige Kontrolle des Buchses ab Anfang April bis Ende September. Bei schwachem Befall können die Raupen von Hand abgelesen und mit dem Hauskehricht entsorgt werden. Unbedingt auch im Innern der dichten Pflanzen kontrollieren.
Bei starkem Befall ist der Einsatz von Pflanzenschutzmittel (PSM) oft unvermeidbar. Verschiedene Mittel sind anwendbar. Wer PSM einsetzt, ist verpflichtet, die Grundlagen des Pflanzenschutzes, das heisst die Anwendungsvorschriften bzw. Produkte-Auflagen zu beachten (Etikette und Packungsbeilage lesen):
- Nur behandeln, wenn Raupen vorhanden sind. Behandeln, wenn die Raupen klein, das heisst im Wachstum und gefrässig sind. Die PSM gegen die Raupen sind Frassgifte. Bei grosse Raupen und grossem Schaden ist der Einsatz zu spät.
- Es ist keine vorbeugende Behandlung möglich, Frass- und Kontaktgifte sind 3-4 Tage wirksam und müssen in dieser Zeit von den Raupen aufgenommen werden können.
- Sprühgeräte verwenden, nicht mit Giesskanne ausbringen. Begründung: Die Mittel müssen auf die Pflanze gelangen. Über die Wurzel wird praktisch kein Mittel aufgenommen, zudem werden die Bodenlebewesen geschützt.
- Produkte und Brühreste dürfen nicht über die Kanalisation entsorgt werden (Gewässerverschmutzung!)
- Wegen der Risiken für Umwelt und Mensch ist, wenn möglich, eine Fachperson beizuziehen.
Empfehlungen zu den Pflanzenschutzmitteln
Delfin (Bacillus thuringiensis) ist ein biologisches Präparat, es muss auf kleine Raupen appliziert werden und hat bei grossen Raupen keine Wirkung. Schont Bienen. Zu empfehlen für den Hausgarten.
Andere Produkte wie Karate Zeon, Lambda-Cyhalothrin 100 CS, Alanto Garden, Alanto Spray, Gesal Calypso erfassen auch grössere Larven, sind aber hoch wirksam und daher giftiger als Delfin. Achtung wegen der Bienen.
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LANAT Amt für Landwirtschaft und Natur
Fachstelle Pflanzenschutz
Rütti
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