Asiatischer Laubholzbockkäfer: Besonders gefährlicher Käfer bedroht die Laubbäume
Der Asiatische Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis), kurz ALB, ist ein besonders gefährlicher und damit meldepflichtiger Schadorganismus. Er befällt verschiedenste Laubbäume in Feld, Wald und Siedlungsgebiet und kann sie innert weniger Jahre zum Absterben bringen. Die wirtschaftlichen Schäden für betroffene Gebiete sind entsprechend hoch. Das frühzeitige Fällen befallener Bäume kann eine Ausbreitung des Asiatischen Laubholzbockkäfers und eine Ausweitung des Befalles verhindern. Intensivere Grenzkontrollen, strukturierte Kontrollen in den betroffenen Gebieten und ein aufmerksames Beobachten sind deshalb besonders wichtig. Für die Suche werden auch Spürhunde eingesetzt, die eigens für diese Arbeit ausgebildet werden.

Bild vergrössern Der Asiatische Laubholzbockkäfer gelangt in Verpackungsholz in die Schweiz. Er befällt gesunde Bäume zahlreicher Laubholzarten.
Importiert aus China
Der ALB wurde mit Verpackungsmaterial - meistens in minderwertigen Holzpaletten von Stein- oder Stahllieferungen – von China zuerst in die USA und danach auch nach Österreich, Frankreich und Italien eingeschleppt. Im Juli 2011 wurde der Käfer in Deutschland (nahe der Schweizer Grenze in Weil am Rhein) entdeckt und kurz darauf auch in den Kantonen Freiburg und Thurgau gefunden. Mitte Juli 2012 wurde in Winterthur ein Befallsherd entdeckt und im August ein Exemplar auf einer Baustelle in Weggis.
Identifikation und Merkmale
Die Identifizierung des ALB ist auch für Laien möglich, weil die Merkmale eindeutig sind: Schwarzer, 2,5 bis 4 cm langer Käfer mit deutlich kontrastierenden weissen Punkten. Die Deckflügel sind glatt und glänzend. Die Fühlersegmente sowie die Bein- und Fussglieder sind schwarz-hell gebändert mit deutlich bläulichem Schimmer. Der ALB besiedelt ausschliesslich Laubholz.
Von den einheimischen Bockkäfern sind ihm der Schneiderbock (Monochamus sartor) und der Schusterbock (Monochamus sutor) am Ähnlichsten. Beide sind jedoch matt, nicht glänzend. Ihre Deckflügel sind rauh ("Kraterlandschaft"). Die hellen Flecken kontrastieren weniger und weisen einen beige-gelblichen Farbton auf. Schneider- und Schusterbock besiedeln Nadelholz.
Verwechslungsmöglichkeiten vom ALB Link öffnet in einem neuen Fenster. (PDF, 5 MB, 1 Seite)
Betroffene Baumarten
Der ALB befällt verschiedenste Laubholzarten. In Europa wurden bisher v.a. Ahorn, Rosskastanie und Weide befallen. Aber auch auf Pappeln, Buchen, Birken, Platanen und sogar Buddleja wurden schon ALB entdeckt. Die Eier werden in trichterförmigen Einischen an Stamm und Ästen, selten auch an Wurzeln abgelegt. Die Larven fressen zuerst im Bast und dringen später ins Holz ein. Nach der Verpuppung schlüpfen die adulten Käfer von Mai bis Juli aus einem kreisrunden Loch von 10-15 mm Durchmesser aus und fressen an Laub und Rinde. Der Flugradius beträgt wenige 100 Meter. Die Entwicklungsdauer beträgt bei uns meistens 2 Jahre.
Aufruf an die Bevölkerung: Funde melden
Die Bevölkerung wird gebeten, Funde dem Revierförster oder der zuständigen Fachstelle Pflanzenschutz des Kantons Bern zu melden. Bei einer Meldung sind neben Namen und Adresse mit Telefon/Natel und e-mail auch präzise Angaben zum Fundort zu machen (wenn möglich Koordinaten). Sehr hilfreich ist es, wenn der Käfer eingefangen (Glasbehälter) oder mit Bildern (leicht möglich mit dem Handy) dokumentiert werden kann.
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Weitere Informationen
Kontakt
LANAT Amt für Landwirtschaft und Natur
Fachstelle Pflanzenschutz
Rütti
3052 Zollikofen
Tel. +41 31 636 49 10
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