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Aktuelles zum Pflanzenschutz

Aktuelles vom 27. März 2024

Aktuelle Informationen, Beobachtungen und Empfehlungen der Fachstelle Pflanzenschutz.

Raps

Rapsglanzkäfer

Um zu ermitteln wie stark der Befall vom Glanzkäfer ist, werden an 10 Stellen im Feld bei jeweils 5 Pflanzen die Blüten in eine Schüssel ausgeschüttelt, die Anzahl Käfer gezählt und durch 50 dividiert
Um zu ermitteln wie stark der Befall vom Glanzkäfer ist, werden an 10 Stellen im Feld bei jeweils 5 Pflanzen die Blüten in eine Schüssel ausgeschüttelt, die Anzahl Käfer gezählt und durch 50 dividiert
  • Seit letzter Woche sind die Glanzkäfer aktiv unterwegs und sollten, sobald die Hauptblüte vom Raps die obersten Blätter überragt, beobachtet werden.
  • Das Wetter ist seit einigen Tagen wieder kühler und es sind vereinzelt Niederschläge gemeldet. Ab Freitag wird es jedoch wieder wärmer, was die Aktivität der Glanzkäfer fördern könnte.
  • Die meisten Bestände befinden sich zwischen dem BBCH 55 (Einzelblüten der Hauptinfloreszenz sichtbar, geschlossen) und BBCH 57 (Einzelblüten der sekundären Infloreszenz sichtbar, geschlossen).
  • In Beständen, die das Stadium BBCH 57 schon erreicht haben, muss die Bekämpfungsschwelle angepasst werden:
    • BBCH  53-55: 6 Käfer pro Pflanze (4 Käfer / Pflanze für schwach entwickelte Bestände)
    • BBCH 57-59: 10 Käfer pro Pflanze (7 Käfer / Pflanze für schwach entwickelte Bestände)
  • Um die Bekämpfungsschwelle zu kontrollieren, werden an 10 Stellen im Feld bei jeweils 5 Pflanzen die Blüten in eine Schüssel ausgeschüttelt, die Anzahl Käfer gezählt und durch 50 dividiert.
  • Oftmals sind die Randbereiche der Parzellen zuerst betroffen. Deshalb sollte die Stichprobe innerhalb vom Feld und nicht dem Rand entlang erhoben werden.

Bekämpfungsstrategien

Wichtiger Hinweis: Etofenprox (Blocker) ist das einzig zugelassene Pyrethroid gegen Glanzkäfer und ist sonderbewilligungspflichtig, wird aber im Kanton Bern aufgrund vorhandener und guter Alternativen grundsätzlich nur in Ausnahmefällen bewilligt.

Folgende Alternativen können eingesetzt werden:        

  • Kaolin-haltige Produkte kombiniert mit Heliosol, die die Glanzkäfer am Frass hindern  Anwendungszeitpunkt ab Tagestemperaturen über 15 °C oder ab BBCH Stadium 51 vor/bei Einflug der Käfer [biologisch & bewilligt bei der Massnahme PSM-Verzicht].
  • Spinosad-haltige Mittel wie Audienz/Elvis nach Erreichen der Bekämpfungsschwelle haben dieses Jahr im Beobachtungsnetz eine gute Wirkung aufgewiesen.
  • Acetamiprid-haltige Mittel (Pistol, Gazelle, Oryx Pro) können nach Erreichen der Bekämpfungsschwelle auch eingesetzt werden und sind nicht sonderbewilligungspflichtig.

Aktuelles aus dem Beobachtungsnetz

Der Glanzkäfer-Druck ist von Parzelle zu Parzelle sehr unterschiedlich. Die Bekämpfungsschwelle wurde an einigen Standorten überschritten. Für eine Behandlung sind Spinosad- oder Acetamiprid-haltige Mittel ohne Sonderbewilligung erlaubt.
Der Glanzkäfer-Druck ist von Parzelle zu Parzelle sehr unterschiedlich. Die Bekämpfungsschwelle wurde an einigen Standorten überschritten. Für eine Behandlung sind Spinosad- oder Acetamiprid-haltige Mittel ohne Sonderbewilligung erlaubt.
  • Diese Woche wurden alle Parzellen des Beobachtungsnetzes auf den Glanzkäfer bonitiert.
  • Der Druck der Glanzkäfer ist von Parzelle zu Parzelle sehr unterschiedlich aber allgemein ist er überall trotz kühlem Wetter gestiegen.
  • In der Gelbfalle wurden in Münsingen, Wengi, Heimenhausen (Bio) und Gampelen am meisten Glanzkäfer gefunden.
  • An 12 von 21 Standorten wurde die Bekämpfungsschwelle (BBCH 53-55) erreicht. An all diesen Standorten kann eine Behandlung sinnvoll sein.
  • Einzig Kirchlindach hat bereits das Stadium BBCH 57 überschritten, dort ist der Befall jedoch tief. 

Eiweisserbsen

Der Blattrandkäfer frisst am Rand der Blätter, der wahre Schaden entsteht jedoch durch die Larven.  Oftmals reicht eine Stickstoffgabe um den Verlust zu vermindern, und Insektizide sind kaum notwendig.
Der Blattrandkäfer frisst am Rand der Blätter, der wahre Schaden entsteht jedoch durch die Larven. Oftmals reicht eine Stickstoffgabe um den Verlust zu vermindern, und Insektizide sind kaum notwendig.
  • Die ersten Sommereiweisserbsen sind am Auflaufen, oder müssen demnächst noch gesät werden.
  • Die Wintereiweisserbsen haben meist schon mehrere Blattetagen, und sollten zwischen dem Stadium BBCH 11 bis 13 auf den Blattrandkäfer kontrolliert werden.
  • Der Blattrandkäfer macht einen halbkreisförmigen Lochfrass am Blattrand und ist daher gut zu erkennen. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei 5 bis 10 Frassstellen pro Blättchen auf den zwei ersten Blattetagen.
  • Das Hauptproblem ist nicht der Frass des Blattrandkäfers, sondern seine Larven. Diese schädigen die Knöllchenbakterien und minimieren somit die N-Fixierung der Eiweisserbsen.
  • Dieser Verlust kann mit einer geringen Stickstoffgabe vermindert werden, weshalb sonderbewilligungspflichtige Insektizide kaum notwendig sind. 

Gerste

Die Gerste ist an vielen Orten am Schossen. Die Bestände sollten zu diesem Zeitpunkt besonders auf Netzflecken, Rynchosporium und den echten Mehltau kontrolliert werden.
Die Gerste ist an vielen Orten am Schossen. Die Bestände sollten zu diesem Zeitpunkt besonders auf Netzflecken, Rynchosporium und den echten Mehltau kontrolliert werden.
  • Die Wintergerste ist fleissig am Schossen, vereinzelte Standorte im Beobachtungsnetz haben das 1- bis 2- Knoten Stadium erreicht.
  • Die wichtigsten Pilzkrankheiten während dem Schossen sind die Netzflecken, Rynchosporium und der echte Mehltau.
  • Dieses Jahr scheint Zwergrost ebenfalls relevant zu sein, da er an vielen Standorten vom Beobachtungsnetz relativ stark vorkommt. Das liegt unter anderem an den wärmeren sonnigen Tagen der letzten Wochen. Tempe­raturen von 5 bis 10° C sowie Regen begünstigen Blattflecken, Temperaturen zwischen 15 bis 18°C kombiniert mit einer hohen Luftfeuchtigkeit eher Zwerg­rost.
Zwergrost tritt normalerweise selten auf. Dieses Jahr ist jedoch aussergewöhnlich, da viele Standorte relativ stark betroffen sind.
Zwergrost tritt normalerweise selten auf. Dieses Jahr ist jedoch aussergewöhnlich, da viele Standorte relativ stark betroffen sind.
  • Im Beobachtungsnetz konnten seit letzter Woche Netz- und Spitzflecken, sowie Mehltau und Zwergrost festgestellt werden.
  • Diese Woche wurde die Bekämpfungsschwelle für Mehltau in Seedorf und für Blattflecken in Belp, Münsingen, Kappelen, Wengi und Utzenstorf Bio erreicht. 
  • Zwergrost ist an vielen Standorten des Beobachtungsnetzes vorhanden. An 6 STandorten wurde die Bekämpfungsschwelle erreicht. In Seedorf und Utzenstorf (Bio) wurde die Bekämpfungsschwelle letzte Woche erreicht, diese Woche kamen Münchenbuchsee, Zollikofen, Kappelen und Wangen a. A. dazu.
  • Eine Fungizidbehandlung ist ab dem 1-Knoten-Stadium möglich. Kann der Befall toleriert werden und die Pflanzen im Verlaufe der Zeit den Krankheiten davonwachsen, ist eine Behandlung nicht nötig. In diesem Fall kann auf die 1-Fungizidstrategie gesetzt werden, bei welcher, wenn nötig, vor dem Fahnenblattschieben zum Schutz des Fahnenblattes eine Behandlung gemacht wird.

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